Satzinger verbrachte seine
Kindheit und Jugend in Oberösterreich. Seit 1956 lebt er in
Wien, abgesehen von zwei Intermezzi in Kairo (ein Jahr) und in
Berlin (fünf Jahre). Er studierte Ägyptologie, Arabistik und
Afrikanistik an der Universität Wien und der Universität Kairo,
seine Promotion erfolgte 1964 in Wien. Von 1964 bis 1969 war
Satzinger am Ägyptischen Museum in Westberlin mit der
Katalogisierung und Publikation der koptischen Papyri
beschäftigt. 1969 wurde er Kustos an der
Ägyptisch-Orientalischen Sammlung des Kunsthistorischen Museums
in Wien, 1977 zum Direktor der Sammlung ernannt. 1978
habilitierte sich Satzinger an der Universität Wien für
Ägyptologie mit der Arbeit „Neuägyptische Studien. Die Partikel
ir – Das Tempussystem“. Seither hält er kontinuierlich
Vorlesungen, insbesondere die Kurse Mittelägyptisch und
Neuägyptisch, ägyptische Epigraphik, ägyptische Kunst und
ägyptische Museumskunde. 1989 erhielt er den Titel eines
außerordentlichen Universitätsprofessors. Er hatte
Gastprofessuren inne oder hielt Gastvorlesungen an der
Universität Hamburg (1980), der Ludwig-Maximilians-Universität
München (1993), der Universität Kairo (2000) und der Universität
Belgrad (2004, 2005). Im Jahr 1996 erhielt er den Titel Hofrat.
2003 trat er altersbedingt in den Ruhestand.
Satzingers wissenschaftliches Œuvre ist teils mit seiner
Museumslaufbahn verbunden. Neben Sammlungsführern und -katalogen
publizierte er auf epigraphischem und prosopographischem Gebiet
(Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum). Nicht minder gewichtig ist
sein sprachwissenschaftliches Werk, in welchem er sich aktiv der
Schule Hans Jacob Polotskys verpflichtet fühlt. Dazu kommen auf
koptologischem Gebiet Editionen nichtliterarischer Texte sowie
dialektologische Arbeiten und Altkoptisch. Im höheren Alter hat
er sich verstärkt der afroasiatischen Sprachforschung zugewandt.
Satzinger hat bisher zehn Doktor-Dissertationen und elf
Magisterarbeiten betreut, er hat am Kunsthistorischen Museum
zehn Forschungsprojekte betreut, die größtenteils vom Fonds zur
Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Wien finanziert
waren.
Publikationen:
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