Ernte aus den künstlerischen Trainings in den bildnerischen Künsten in ISSA:

Am ersten Sommercamp der ISSA, während dem ich in die Kunst des Malens, Zeichnens und der Bildhauerei eingewiesen wurde, hatte ich so manches Erfolgserlebnis. So hat mich Zeichnen mit Hannes sehr begeistert, weil ich unter anderem die Schablonentechnik erlernte, oder ich überraschte mich selbst mit meiner zweiten Arbeit mit Speckstein, einer figuralen Arbeit, durch die ich erkannte, dass ich in meiner dreidimensionalen Vorstellungskraft nicht unbegabt bin.

Am zweiten Sommercamp der ISSA sollte uns bei der Arbeit mit Speckstein die Natur selbst inspirieren. Ich wurde, durch einen schönen Zufall, beschenkt mit einem Stück Holz, das mir „wie gerufen“ kam. Es  war für mich eine wunderbare Vorlage für eine nackte Frau, die mich zu einer Arbeit inspirierte, die ich noch heute sehr schön finde. Ich erinnere mich, dass mir auch Malen bei Angelika von Anfang an sehr viel Freude bereitete. An diesem Tag entdeckte meine Lust am Übermalen …

Im Kurs Collage bei Gerburg wurden wir werden inspiriert, in Bildern verschiedenste Materialen und Techniken anzuwenden. Ich erweiterte mein Wissen in Bezug auf Komposition und Dreidimensionalität in der Collage. Dieser Kurs hat mich zu einer Reihe von Collage-Konzepten inspiriert, und bis heute sammle ich Collage-Material, weil ich es für mein eigenes künstlerisches Schaffen immer wieder gerne verwende.

Im Kurs Raumgestaltung bei Cordula wurde meine Raum-Wahrnehmung verbessert. Es ging dabei in aber nicht nur um eine bessere Wahrnehmung der umgebenden Räume, sondern auch um die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse in Räumen. So konnte ich zu meinen ganz persönlichen Visionen von idealen Räumen vordringen. Die Gestaltung von Räumen hat mir immer sehr große Freude bereitet – und in diesen zwei Workshops lernte ich verschiedene Möglichkeiten kennen, um Räume bewusst zu gestalten. Nicht zuletzt lernten wir über die Möglichkeiten der Reinigung von Räumen, der Verbesserung des Raumklimas und um die Bedeutung, sich von Ballast zu befreien (- was für mich zu jenem Zeitpunkt ein großes Thema war).


Aktzeichnen bei
Angelika empfand ich sehr befreiend. Wir starteten mit spielerischen Übungen, mit dem freien Spiel mit Zeichen, mit Zeichenübungen zum Thema Körper und Proportion, Figur und Raum. Ich merkte im Laufe der Stunden, wie sehr sich meine zeichnerische Umsetzung verbesserte – und vor allem konnte ich das anhand eines Aktmodells zeichnen – eine spannende Erfahrung!

Durch die Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst lernte ich zunehmend, in einen Dialog mit dem Bild zu treten – etwas, was ich erst relativ spät entdeckte und lernen durfte. Einen Höhepunkt erfuhr diese „Fähigkeit zum Dialog“ während eines 5-tägigen Workshops bei Günter Reil in der Kunstfabrik Wien. Dieser Workshop war ein Geschenk an mich selbst, weil ich mein künstlerisches Diplom erfolgreich absolviert hatte.

Das Schöne an der bildnerischen Kunst ist für mich, dass es ein Medium der Ruhe ist. Es ist mein Medium der Selbstversunkenheit, in der ich mir selbst genüge, die mich im Einklang sein lässt zwischen mir selbst und dem, was ich schaffe. In diesen heiligen Momenten dringe ich zu dem Wesen meiner selbst, meiner Welt vor. In diesen Momenten bin ich „in Kontakt“.

Aber so ruhig dieses Medium auch ist, so sehr hält es abenteuerliche Welten für mich bereit. Es gibt für mich immer Neues zu entdecken! – Und dann beginnt das selbstversunkene Spiel von Neuem … (F. S. 2010-02-24)

Bildnerische Trainings: Schon Jahre vor der Ausbildung habe ich gerne Bilder gemalt und gezeichnet, war aber immer der Meinung, dass ich darin nicht besonders begabt bin. Seit den Kunstkursen weiß ich zwar, dass da nicht unbedingt meine Stärken und Talente liegen, kann aber nun mit Freude und ohne Selbstkritik an die Bildnerischen Medien herangehen. Meine Bildhauerkurse zeigen mir den Umgang mit Materialien, wie Gips, Ton und Speckstein und ich lerne wie ich mit den Objekten beim heranarbeiten kommunizieren kann. Am Sommercamp nehme ich zum ersten Mal eine Motorsäge in Betrieb und arbeite mich mit einer Axt durch einen Baumstamm durch. Dabei sind viele unterschiedliche Entitäten aufgetaucht und bin dabei durch verschiedene Ebenen gegangen. Es hat mir gezeigt, wozu mein Körper und meine mentale Stärke fähig sind, was ich vorher nicht für möglich gehalten habe. Dies hat mir viel gebracht, denn der Umgang mit diesen Werkzeugen war neu für mich und sehr interessant. In den Malkursen kann ich mit den Farben aus mir heraus gehen. Es hat sich gezeigt, dass ich immer viel zu vorsichtig an die Sache heran gehe und dass ich mich doch ruhig trauen kann, etwas spontaner und unkontrollierter zu arbeiten und dass nicht immer alles „schön“ sein muss. Ich darf frecher sein und muss nicht immer Zurückhaltung zeigen – beim Malen, wie auch im Leben. Ich habe einen großen Einblick in diese Materialien erhalten. Bei den Aquarellen zeigt sich diese Genauigkeit in mir sehr stark und ich kann dieses Verhalten im Laufe des Kurses mit diesen fließenden Farben gut verändern. Auch an diese eigene Technik, die wichtig ist, bin ich sehr gut herangeführt worden. Auch in den Zeichenkursen habe ich viel Spaß am Tun und bin sehr Experimentierfreudig. Ich lerne einige Techniken und bemerke, wie dieses Medium auf mich wirkt. Ich habe die Freude am Körperzeichnen entdeckt und dabei mitbekommen, auf die kleinen Details zu achten. Im Allgemeinen haben mich diese Kurse und die TrainerInnen sehr viel weitergebracht, ich habe künstlerische Techniken und Methoden gelernt, und ein neues bildnerisches Verständnis dadurch erhalten. (S. P.)